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Geschichte der Kadetten Horgen

Unsere Jugendorganisation wurde 1835 gegründet. Anfangs hatte das Kadettenkorps fast nur die vormilitärische Ausbildung zum Ziel. Das Auftreten der Kadetten an ihren Übungen im Dorf entsprach allerdings noch nicht dem, was sich die militärisch gesinnten Gründer vorgestellt hatten. Sie verfügten weder über eine Uniform noch über eine einheitliche Bewaffnung. Bewegte Zeiten folgten, in denen das Korps mit Minimalbeständen und wiederum mit vielen Mitgliedern „arbeiten“ musste. So wurde dann 1853 unter Oberstleutnant Stapfer ein Neubeginn gewagt, der mit einer grossen Mitgliederzahl belohnt wurde. Die Militärorganisation brachte in diesem Jahr die Bestimmung heraus, dass Rekruten, die während mindestens drei Jahren einem Kadettenkorps angehört hatten, vom Unterricht auf den Exerzierplätzen befreit waren. Mit dieser Motivation stieg das Interesse für die Kadettensache massiv, auch die Geldmittel flossen reichlicher.

Nach dem erfolgreichen Besuch des Zürcher Kadettenfestes 1857 war man in Horgen von der Kadettensache dermassen überzeugt, dass die Verantwortlichen die Bildung einer Kadetten-Artillerie und einer Kadetten-Musik erwogen. Die Idee einer Artillerie blieb bei der Anregung, während die Gründung einer Kadettenmusik weiterverfolgt wurde. Bald einmal war man in Horgen stolz darauf, auf dem Lande eine Jugendmusik zu haben; ein Privileg, das bisher nur den Städten vorbehalten war. Nach aussen zeigte sich der Stolz des Korps darin, dass es unter einer eigenen Fahne marschierte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte das Korps eine Stärke wie nie zuvor. Es folgte die schwere Zeit des 1. Weltkrieges, in welcher die Bestände wiederum zusammenschrumpften. Nichts desto trotz feierte man 1935 das 100-jährige Bestehen des Kadettenkorps Horgen. Zum dreitägigen Fest in Horgen erschienen über 600 Kadetten aus verschiedenen Korps. Die Kadettenmusik umrahmte den Festgottesdienst und führte den grossen Festumzug an. 1937 wurde erstmals ein Sommerlager durchgeführt, eine Tradition, die sich bis in die heutigen Tage erhalten hat.

Mit der immer konkreter werdenden Gefährdung unseres Landes durch das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten wuchs in der Schweiz der Abwehrwille energisch an. Auch in Horgen wirkte sich das auf das Kadettenkorps aus, welches zeitweise einen Bestand von 200 „Mann“ aufwies. Die Nachkriegszeit liess jedoch den Bestand rasch wieder zusammenfallen. Trotzdem weitete sich die Tätigkeit der Kadetten auf die Gebiete Skiturnen, Alpinismus, Rettungs- und Sanitätsdienst im Gebirge sowie auf Floss- und Brückenbau aus.

1947 brachte der damalige Abteilungschef Alex Kuhn die Idee einer eigenen Hütte aufs Tapet. Auf alle möglichen Arten wurde nun Geld beschafft, und als Ende 1949 gar noch eine Eternitbaracke geschenkt wurde und die Gemeinde bereit war, ein Grundstück im Wald zur Verfügung zu stellen, stand dem Bau einer Kadettenhütte nichts mehr im Wege. Dank der grosszügigen Hilfe des Baugeschäfts Pfister war es möglich, kurz vor Weihnachten 1951 das neue Domizil einzuweihen. Nach über 20 Jahren musste 1973 das Bauwerk ersetzt werden, wiederum dank der Hilfe der Firma Pfister konnte die heutige Hütte zu günstigen Konditionen gebaut werden. In dieser Hütte fühlen sich die Kadetten daheim; hier wurde schon mancher Kadett vom Junggesellenleben verabschiedet, eine Volljährigkeit oder bestandene Prüfung gefeiert.

In den 60er Jahren wurde weitgehend auf die militärischen Formen innerhalb der Infanterie verzichtet, und die Übungen nahmen vermehrt sportlichen Charakter an. Die Kadetten bildeten einen Teil der Horgner Jugendorganisationen.

Zu dieser Zeit war die Sportkadetten-Abteilung in zwei Züge gegliedert: Der Jungkadettenzug beschäftigte sich vor allem mit Plauschübungen (Hüttenbau, Geländespiele, Basteln, Kochstellenbau usw.) während der Kadettenzug Übermittlungsübungen mit Blinkgeräten, Seilbrückenbau und Abseil-Kurse durchführte. Auch Lagerbau und Kameradenhilfe bildeten einen wesentlichen Bestandteil des Programms. Die Kadetten hatten ferner die Möglichkeit, an Schiesskursen teilzunehmen und bei der Verkehrsabteilung mitzumachen.

1942 musste die Kadettenmusik von Arnold Hammer, ihrem grossen Lehrer Abschied nehmen. Er hatte es verstanden, den Kadetten in jeder Beziehung Vorbild und Vaterfigur zu sein. Sein Nachfolger, Heinrich Isler, führte die Blütezeit der Musik während 12 Jahren weiter, bis er dann gesundheitshalber den Taktstock an Josef Schwerzmann weitergab. Im Sinne seiner Vorgänger führte dieser während sage und schreibe 35 Jahren die Musik weiter.

Die Kadettenmusik genoss in der Bevölkerung und auch bei den Horgner Behörden grosses Ansehen und absolvierte jährlich bis zu 40 Auftritte. Viele dieser Anlässe waren und sind heute noch traditionelle Termine im Jahreskalender der KMH, so z.B. die Horgner Fasnacht, die Bundesfeier, der Räbeliechtliumzug Horgen oder die Räbechilbi Richterswil.

Das seit 1981 stetig erweiterte und professionalisierte Instruktorenteam bildete im Aus- und Weiterbildungsbetrieb der Kadettenmusik bald einmal eine eigentliche vereinsinterne Musikschule, von der jeder Kadett zu günstigen Konditionen profitieren konnte. Auch organisatorisch wurde der KMH-Betrieb umorganisiert; es wurden einzelne Ressorts geschaffen, welche die zunehmenden administrativen und verwaltungstechnischen Arbeiten erledigten.

„125 Jahre Öffentlichkeitsarbeit im Dienst an der Jugend war das Motto des Jubiläums, das am 27. November 1982 zusammen mit einer Fahnenweihe im Schinzenhof Horgen begangen wurde.

1985 feierte man das 150-jährige Bestehen des Kadettenkorps Horgen; das Spiel wurde zu diesem Anlass neu uniformiert. Sepp Schwerzmann wurde in Anerkennung seiner grossartigen Leistung zugunsten der Horgner Jugend und seinem musikalischen Wirken 1984 der Kulturpreis der Gemeinde zugesprochen. Am Kadette-Fäscht im November 1989 fand die Stabübergabe an seinen Sohn Peter statt.

Nur gerade zwei Jahre später, just zum 700-jährigen Jubiläum der schweizerischen Eidgenossenschaft, traten die ersten Mädchen in das Kadettenkorps ein. Dieser von vielen schon lange angeregte Wunsch konnte nach intensiven Vorbereitungen einer Planungsgruppe erfüllt werden. Nicht etwa rückläufige Mitgliederzahlen oder andere „suspekte“ Gründe ermöglichten diese Öffnung; es waren vielmehr die nötigen Kapazitäten und Anpassungen geschaffen worden, um auch den weiblichen Jugendlichen das Mitspielen in der Kadettenmusik sowie die Mitgliedschaft in den Sportkadetten zu ermöglichen.

Die mit guten Resultaten belohnte Teilnahme am Eidgenössischen Jugendmusikfest 1993 in Frauenfeld war Auftakt zu einer Serie besonderer musikalischer Aktivitäten.

1994 wagte sich die Kadettenmusik nach langem Unterbruch wieder einmal ins nahe Ausland. Die Teilnahme an den internationalen Musiktagen im süddeutschen Breisach am Rhein, inklusive eines Konzerts im benachbarten Colmar (F), war für die jugendlichen Musikanten eine Herausforderung und Motivation.

Das Kadettenmusik-Jahr 1995 war geprägt durch einige ganz spezielle Höhepunkte. Mit der Organisation und Durchführung der Ostschweizerischen Jungtambouren-Wettspiele, einer überaus erfolgreichen Teilnahme am Kantonalen Jugendmusikfest in Zürich Oerlikon (Tambouren in ihrer Kategorie als Festsieger heimkehrend), einer viertägigen Reise (mit dem Flugzeug) ins tschechische Hronov sowie der Durchführung eines grossen Konzertes des neugegründeten Repräsentationsspiels der Schweizer Armee (gemeinsam mit der Kadettenmusik) standen tolle und unvergessliche Erlebnisse in der Agenda.

Im Januar 1996 entstand dann mit dieser sehr leistungsfähigen Formation ein neuer Tonträger. Diese CD wurde gemeinsam mit der Horgner „Swan Big Band“ produziert.

Während die traditionellen Anlässe (Pfingst-, Sommer- und Herbstlager, Räbeliechtli Horgen, Räbechilbi Richterswil und Kadette-Fäscht) im Jahreslauf weiterhin Bestand hatten, gingen die Engagements der Musik mehr und mehr zurück. So entwickelte sich eine frische Eigendynamik, durch die neue Anlässe entstanden und gestaltet wurden, wie zum Beispiel das Skiweekend, der Sommerplausch oder auch musikalische Aktivitäten zur Bereicherung des Horgner Dorflebens.

Stetiges Augenmerk galt der Aus- und Weiterbildung. Dies ab und zu auch in Zusammenarbeit mit den Ausbildern der Schweizer Militärmusik, zum Beispiel an einem Ausbildungstag im März 1997 mit dem RS-Spiel Aarau, 2001 mit demselben Spiel in Bern oder 2005 an einem Marschmusik-Ausbildungstag in Horgen (gemeinsam mit der Harmoniemusik Helvetia Horgen und der Musikgesellschaft Hirzel).

Die erfolgreiche Teilnahme am Eidgenössischen Jugendmusikfest in Brig 1998 und am Schweizerischen Jugendmusikfest in Chur 2003 schafften ebenso positive Erinnerungen wie die zweitägige Reise zum Kreismusiktag ins schöne und festfreudige Münstertal 1999. Am Dorffest Horgen 1999 trug die Kadettenmusik gemeinsam mit den anderen musizierenden Horgner Vereinen im „Musig-Zält“ mit vielen musikalischen und kulinarischen Darbietungen zum tollen Festverlauf bei.

Anfangs des neuen Jahrtausends wurden viele positive Neuerungen realisiert. Die Vereinsleitung organisierte sich per GV 2001 effizienter nach neuen Strukturen in Arbeitsgruppen. Ein Jahr später wurden die Ausbildungsstrukturen den heutigen Bedürfnissen der musikalischen Grundausbildung angepasst.

2002 änderte der Name von „Kadettenkorps Horgen“ auf „Kadetten Horgen“. Diese Namensänderung hatte auch die Einführung eines neuen, modernen Vereinslogos zur Folge. Parallel dazu verlief die vom Altkadetten-Verband Horgen organisierte Beschaffung einer neuen Vereinsfahne, die im Frühling 2003 den Kadetten überreicht und feierlich eingeweiht werden konnte.

Bei den Sportkadetten hatte die neue Technik Einzug gehalten. Die Ausbildung an den altbewährten Blinkgeräten wurde durch die Einführung moderner Funkgeräte ergänzt. Die traditionelle Kartentechnik wird heute mit GPS-Geräten unterstützt. Die langjährigen Verkehrskadetten (Gruppe der Sportkadetten) lösten sich Ende 2003 auf, da es zu schwierig wurde, die neusten Vorschriften betreffend Ausrüstung umzusetzen.

Nach etlichen Erfolgen der Kadettenmusik in der Marschmusik an Musikfesten (z.B. 2. Rang am Kantonalen Musikfest 2002 in Dietikon) wurde diese Musikrichtung mit Evolutionen ausgebaut, so dass erstmals eine Rasen-Show entstand. Im italienischen Roncone belegte die KMH damit im September 2004 den tollen 3. Rang in einer internationalen Konkurrenz.

Die erstmalige Teilnahme am Welt Jugend Musik Festival in Zürich bildete 2005 einen Jahreshöhepunkt. Als einziger Schweizer Verein wagte es die KMH, in der neu geschaffenen Sparte „Hallenshow“ an der Konkurrenz teilzunehmen. Mit einer hervorragenden Leistung konnte wiederum ein Spitzenrang erreicht werden; die Perkussionsgruppe durfte sich gar als Festsieger feiern lassen!

Im Jahr 2005 setzte bei den Sportkadetten ein Mitgliederboom ein. In den vergangenen Jahren pendelte der Bestand zwischen 15 und 20 Kadetten. Anlässlich einer Werbeübung im Mai kamen mehr als zehn neue Kinder schnuppern. Vielen von ihnen gefiel unser Tätigkeitsgebiet, so dass Ende Jahr die Abteilung Sportkadetten 30 Mitglieder hatte.

Der Mitgliederzuwachs führte auch zu neuen Problemstellungen. Da die Abteilung zu jener Zeit keine Kaderleute hatte, wurden die samstäglichen Aktivitäten im Wald durch Mitglieder der Technischen Kommission (Daniel Casanova, Christian Streuli und Marco Tresch) geplant und durchgeführt. Weil die Interessen von 30 Sportkadetten nicht immer unter einen Hut zu bringen waren, entschloss man sich, die Aufteilung in Jungkadetten und Kadetten wieder einzuführen und stufengerechte Übungen anzubieten. Ausserdem musste viel Zeit in die Ausbildung der ältesten Kadetten investiert werden, mit der Absicht, diese hin und wieder als Gruppenführer einsetzen zu können.

Auch bezüglich Material musste einiges neu angeschafft werden. Zum Glück war die finanzielle Lage der Kadetten Horgen so gut, das zum Beispiel für die traditionellen Sommerzeltlager mehrere neue Zelte gekauft werden konnten.

Eine zweitägige Vereinsreise ins österreichische Seefeld / Leutasch stand 2006 auf dem Jahresprogramm der KMH. Es wurde eine „Musikshow“ einstudiert, die dann kurz darauf auch am Horgner Dorffest und an der traditionellen Veranstaltungsreihe „Der Dorfplatz lebt“ zur Aufführung kam. Wiederum Marschmusik mit Evolutionen war verantwortlich für eine weitere gute Platzierung am Wettbewerb um den „Goldenen Schafbock“ von Einsiedeln.

2007 konnte an einem grossen Fest das Jubiläum „150 Jahre Kadettenmusik Horgen“ gefeiert werden. Eine Neuuniformierung gehörte dazu, und es wurde eine Jubiläums-CD produziert. Mit  „Dreaming Celebration“ ist darauf ein Ohrwurm zu hören, welcher als Kompositionsauftrag von Stefan Schwarz geschaffen und dem Verein vom Altkadetten-Verband geschenkt wurde.

Im Jahr 2008 war der Bestand auf über 40 Sportkadetten angewachsen. Vor allem von Seiten der Eltern wurden diese Aktivitäten und die Betreuung durch Erwachsene sehr geschätzt.

Im Laufe des Jahres 2004 intensivierte der Vorstand die Zusammenarbeit mit der Musikschule Horgen und der Schulpflege Horgen, um die Strukturen für eine zukunftsorientierte musikalische Ausbildung in der Gemeinde Horgen anzustreben. Dieser Prozess wurde 2008 mit der vom Horgner Souverän massiv unterstützten Überführung der Ausbildung in die Musikschule Horgen abgeschlossen.

2008 darf wohl als eines der erfolgreichsten Musik-Jahre bezeichnet werden: Nach einem sehr guten Abschneiden am Schweizer Jugendmusikfest in Solothurn schaffte es die Kadettenmusik, alle drei Wettbewerbe (Perkussion, Konzert- und Marschmusik) am Zürcher Kantonalen Jugend-Musikfest in Männedorf auf dem 1. Rang zu beenden.

Im ersten Halbjahr 2009 prägte das Projekt „Musik total“ das Vereinsgeschehen:  Zusammen mit den befreundeten Partnervereinen Harmoniemusik Helvetia Horgen und Musikgesellschaft Hirzel wurde während eines Quartals in sechs durchmischten Formationen geprobt. Von der Brass Band über die Blaskapelle bis zur Big-Band, dem „Schlager-Express“, dem Woodwind- oder Perkussions-Ensemble konnte so jedes Mitglied einmal seinen liebsten Blasmusikstil intensiv pflegen.

2010 feierten die Kadetten Horgen das 175-Jahre-Jubiläum. Im Aabachtobel konnte dank grosser Unterstützung und Mithilfe durch Altkadetten und Kadetteneltern ein Plauschparcours für Jung und Alt durchgeführt werden. Ebenso gelungen waren die Feierlichkeiten am Abend im Schinzenhofsaal mit dem Bühnenauftritt sämtlicher aktiver Sport- und Musikkadetten inklusive Geburtstagstorte für das Jubiläumsfoto. Der Unterhaltungsabend wurde durch die diversen Einlagen und musikalische Produktionen von befreundeten Gastvereinen für alle Anwesenden zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Während 2011 ein sehr ruhiges Jahr war, startete die Kadettenmusik im 2012 gleich an zwei hochstehenden Musikwettbewerben: Das Welt Jugend Musik Festival in Zürich wurde ebenso zu einem Erfolgserlebnis wie die zweite Teilnahme an der „Solothurn Marching Parade“.

In der Tambourengruppe wurde Marc Stämpfli nach 15 erfolgreichen Jahren als Leiter verabschiedet. Pascal Destraz übernahm den Dirigentenstab.

Nach dem Rekordjahr 2008 mit 41 Mitgliedern pendelten sich die Zahlen in den Folgejahren bei gut 30 Sportkadetten ein. In Bezug auf die Kadettentechnik musste man sich nicht verstecken. Erfolgreiche Horgner Teams sorgten bei mehreren Wettkämpfen des Kantonalen oder Schweizerischen Kadettenverbands (Snow Event, Höcklerlauf, Fussball-Grümpelturnier, Kochwettkampf, Oberländer Nachtmarsch) dafür, dass die Pokale und Standarten regelmässig den Weg ans linke Zürichseeufer fanden.

Dabei wird ein Anlass noch Jahre – wenn nicht Jahrzehnte – in Erinnerung bleiben. 2012 wurde der Oberländer Nachtmarsch durch die Kadetten Horgen organisiert. Alles war von Seiten OK gut vorbereitet, genügend Altkadetten, Kadetteneltern und –freunde stellten sich als Postenbetreuer zur Verfügung und mit 17 Patrouillen hatten sich eine stattliche Anzahl von Kadetten für das Nachtspektakel angemeldet.

Was man aber nicht voraussehen konnte war, dass am letzten Oktoberwochenende bereits mehr Schnee fallen sollte als in anderen Jahren über die Weihnachtstage. Diese Witterungsverhältnisse stellten somit höchste Anforderungen an sämtliche involvierten Personen.

Dass der Nachtanlass ohne grössere Zwischenfälle verlief, war nicht selbstverständlich. Mit ein Grund war die hohe Motivation der Kadetten – auch wenn einem der Schnee horizontal ins Gesicht blies, die Hosenbeine immer mehr einfroren und die Strassen und Wege zur Unkenntlichkeit verkamen je länger die Nacht dauerte.

Während die Tambourengruppe und auch das Aspirantenspiel langsam mit Mitgliedersorgen kämpfen mussten, konnte sich der Bestand der Musikanten im Spiel noch halten. Anzahl- wie leistungsmässig starke Jahrgänge sorgten dafür, dass sich die Kadettenmusik weiterhin in einem anhaltenden „Hoch“ befand. Tolle Konzerte und erfolgreiche Teilnahmen an Musikwettbewerben gehörten schon fast zur (schönen) Gewohnheit – immer aber wieder hart erarbeitet und mit viel Engagement aller Beteiligten erkämpft. So durfte man sich 2013 wiederum über eine Spitzen-Rangierung am Kantonalen Musikfest in Winterthur freuen – erstmals in direkter Konkurrenz mit den Erwachsenenvereinen.

Nun setzten aber auch dem Spiel stetig sinkende Neuanfänger- und Mitgliederzahlen zu. Die bis anhin komfortable Besetzung war nicht mehr einfach selbstverständlich. So setzte der Vorstand eine spezielle Arbeitsgruppe „Nachwuchs“ ein, die sich mit Überzeugung und vielen guten Ideen für einen Fortbestand der KMH einsetzte.

Im Jahre 2014 wurde ein nächstes Musik-Projekt mit den beiden befreundeten Erwachsenenvereinen lanciert: „3 Vereine – 1 Liebe: Die Musik!“ wurde mit viel beachteten Aufführungen zu einem tollen Erfolg. Mit einer Vereinsreise ins Wallis und Auftritten im sonnigen Zermatt erlebte das Spiel in diesem Jahr einen weiteren Höhepunkt. Am Herbstkonzert des Aspirantenspiels wurde der langjährige und erfolgreiche Leiter und Ur-Kadett Theo Wegmann in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Auch für Peter Schwerzmann bedeutete das Kadette-Fäscht 2014 Abschiednehmen von seinem langen Kadettenleben. Nach 25 Jahren an der musikalischen Spitze des Vereins durfte er als Abschluss seiner Dirigentenkarriere einen unvergesslichen Abend im Schinzenhof erleben.

2016 wurde Peter Schwerzmann der Kulturpreis der Gemeinde Horgen zugesprochen.

Nach einer Übergangsphase konnte im Herbst 2015 mit Roger Rütti erstmals in der Geschichte der Kadettenmusik ein Profi als Dirigent für die Leitung des Spiels und auch des Aspirantenspiels eingestellt werden.

Dank innovativer Werbeaktionen wie „Römer in Horgen“ und „Klettern mit den Sportkadetten“ konnte der Mitgliederschwund, von welchem auch die Waldabteilung nicht verschont war, gestoppt werden. Qualitativ hochstehende Übungsvorbereitungen, abwechslungsreiche Abenteuer im Horgner Wald sowie der fürsorgliche, respektvolle Umgang mit den Kadetten und der kameradschaftliche Teamgeist innerhalb des Kaders waren alles Gründe, dass der Bestand Ende 2016 wieder auf 35 Sportkadetten kletterte. Somit hatte man mehr Mitglieder als das Spiel der Kadettenmusik. Ein Zustand, welchen es letztmals wahrscheinlich vor mehr als 100 Jahren gegeben hatte.

Stets sind viele, zum Teil auch kleine, Auftritte besorgt dafür, dass die Kadettenmusik fester Bestandteil des aktiven Horgner Freizeitangebots für Jugendliche ist und bleiben wird. Unsere Aufgabe sehen wir darin, mit jungen, motivierten Musikantinnen und Musikanten dem Publikum Freude zu bringen. Dabei steht das Zusammenwirken einer grossen Gemeinschaft im Vordergrund – willkommen ist jede und jeder, der bereit ist, sich für dieses Ziel einzusetzen!

Zuversichtlich blicken die Horgner Kadetten in die Zukunft; überzeugt davon, mit gemeinsamen kameradschaftlichen Aktivitäten der Jugend eine sinnvolle und zielgerichtete, erfüllende und freudbringende Freizeitbeschäftigung anbieten zu können.